"Wer Probleme mit der teuren Nummer 81333, einem Abo, dem Dienst wap.handysms.com, loveo.de oder der Seite derreichesack.de hat, wird bei einer Google-Suche künftig einen Treffer weniger finden: Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum “Recht auf Vergessen” hat Google Links zu unserem Diskussionsforum gelöscht" - so die Betreiber der Website computerbetrug.de [1] Anfang September 2014. Derartige Löschaktionen führen dazu, dass das Google-Gedächtnis wie ein schweizer Käse nach Wünschen der Antragsteller durchlöchert wird und liefert dementsprechend "frisierte" Suchergebnisse.
Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob der Datenschutz "ein Geschäftsmodell und Firmen, die Verbrauchern ganz offensichtlich massive Probleme bereiten" [1] schützt. Und es ist irrelevant, ob die Richter beim EuGH solche Auswirkungen für die Verbraucher vorhergesehen haben. Offensichtlich ist, dass durch das Google-Urteil eine qualitativ neue Situation entstanden ist, die den alternativen Suchmaschinen eine Chance bietet, den Platzhirsch auf dem Suchmaschinenmarkt ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Das peer-to-peer Netzwerk YaCy [4] kann sich zu so einer Alternative entwickeln. YaCy wurde von Michael Peter Christen im Jahr 2003 in Deutschland initiiert, wird inzwischen von einem internationalen Team weiterentwickelt und ist in sechs Sprachen unter der GPL-Lizenz (freie Software) verfügbar. Die Mitglieder, sog. Peers im YaCy-Netzwerk, indexieren die von ihnen selbst gewählten Websites und stellen den Index [7] anderen Peers zur Verfügung. Da dieses Suchmaschinenengagement keine Profitabsichten hat, sind die Trefferlisten bei einer Suche im YaCy-Netzwerk von den negativen Auswirkungen des o.g. Google-Urteils nicht betroffen. Trotz umfangreichem Funktionsumfang ist die YaCy-Software so weit ausgereift und für einen technisch affinen Benutzer so leicht zu installieren und zu bedienen so dass YaCy eine Art alltagstaugliches Fortbewegungsmittel wie PKW unter den hochgezüchteten Suchportal-Lokomotiven auf dem Suchmaschinmarkt darstellt.
In den vergangenen 11 Jahren hat sich YaCy zu einem vielseitig einsetzbaren Werkzeug gemausert: persönliche Suchmaschine, Unternehmenssuch- und Wissensmanagementportal, aber auch ein soziales Netzwerk von Gleichgesinnten und dazu eine Art selbstlernende Wissensdatenbank - das sind alles YaCy-Ausprägungen je nach Sichtweise und Anwendungsgebiet [3]. Über die Mächtigkeit und Qualität des YaCy-Produktsr kann man sich u.a. anhand der Liste von Unternehmen und Einrichtungen, die YaCy einsetzen, ein Urteil bilden - hier eine Auswahl: Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Otto GmbH & Co. KG Hamburg, Sparkassen-Finanzportal.
Gustav Wall, ein passionierter Netizen mit einer mehrjährigen Berufserfahrung als Webentwickler, ist von der Konkurrenzfähigkeit des peer-to-peer Google-Herausforderers überzeugt. Er sucht Mitstreiter, Computernerds sowie gewöhnliche AnwenderInnen, mit denen er sich beim YaCy-Stammtisch darüber austauschen kann, wie man das YaCy-Netzwerk in Oldenburg und umzu etablieren und die Qualität von YaCy-Trefferlisten weiter verbessern kann.
Dank dem YaCy-Projekt ist für die Privatpersonen genauso wie für einzelne Unternehmen, Vereine, Verbände eine wirksame Beteiligung bei der Bereitstellung und Betrieb einer Infrastruktur für den Informationsaustausch von Mensch zu Mensch realistisch geworden - mit einem überschaubaren Aufwand. Ganz kostenfrei ist so ein Suchmaschinenengagement nicht. Ein Index der Website wie http://golem.de oder http://gimpforum.de belegen schnell 4 bzw. 5 GB Festplattenspeicher. Der Index von computerbetrug.de [1] belegt etwa 2 GB. Also ist es notwendig, für ausreichend Festplattenspeicher zu sorgen. Die Strom- und Domainkosten für den Serverbetrieb kommen hinzu.
Umso mehr lohnt sich hier eine Kooperation, um vom Erfahrungsaustausch und Synergieeffekten zu profitieren. Stellen Sie Ihren YaCy-Index anderen Peers im YaCy-Netzwerk zur Verfügung oder werden Sie UnterstützerIn, in dem Sie für einzelne Knoten im lokalen bzw. regionalen YaCy-Netzwerk die Strom-, Hardware- oder Wartungskosten übernehmen, falls Sie die Idee einer dezentralen Suchmaschine als unterstützungswert betrachten. Tragen Sie dazu bei, dass eine von kommerziellen Zwängen und politischen Einflüssen unabhängige unzensierte Wissensinfrastruktur sich etablieren kann!
Bei Interesse besteht die Möglichkeit, Gustav Wall per E-Mail yacy (ät) sprechrun.de zu kontaktieren oder sich mit anderen YaCy-NetzwerkerInnen über die YaCy-OL-Mailingliste yacym (ät) sprechrun.de auszutauschen.
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Dieser Artikel wurde lektoriert von R. von Barghorn