Suchmaschinen als Hassliebe-Objekt für die Presseverleger und Politiker: 

Suchmaschinen als Hassliebe-Objekt für die Presseverleger und Politiker

Die Welt besteht nicht aus Farben schwarz und weiß. Ich denke dabei an die Beziehung zu Suchmaschinen seitens der deutschen Presseverleger und seitens mancher Parteien, die die Möglichkeiten des Internets für innerparteiliche und Außen-Kommunikation nutzen.

    Wenn man diese Beziehung als zwischenmenschliche Beziehung betrachtet, dann scheint es für mich eine Art Hassliebe-Verhältnis zu sein, obwohl für die jeweilige Akteure aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits hat das Presseverleger-Lobby das Leistungsschutzrecht durchgeboxt, um u.a. den Suchmaschinen zu verbieten, kostenlos Textabschnitte, s.g. Snippets, von den Websites der Presseverlage in Suchergebnissen anzuzeigen. Aber "Kurz vor Inkrafttreten des Leistungsschutzrechts wurde am 30. Juli 2013 bekannt, dass viele der stärksten Befürworter des Gesetzes, darunter die Verlage Axel Springer, Burda und FAZ, durch Annahme des von Google geforderten „Opt-In“ einer weiteren unentgeltlichen Listung in Google News zugestimmt haben" [1]. Viele Presseverleger beneiden bestimmt die Leistung der Megakonzerne auf dem Anzeigen-Markt, der bei Wachstumszahlen nur eine Richtung zu kennen scheint - nach oben. Gleichzeitig sind die Presseverleger auf Google angewiesen, da ohne Präsenz der Presseverleger-Websites in den Trefferlisten der Megakonzerne würden die Besucherzahlen dieser Websites empfindlich schrumpfen.

    Piratenpatei

    In der von den Medien als Internet-Partei gekürten Piratenpatei flammt die Diskussion darüber "Welche Inhalte darf Google finden?" in regelmäßigen Abständen auf. Zahlreiche Protokolle, Pressemitteilungen bearbeiten die Piraten gemeinsam online in s.g. Etherpads, Diskussionen werden in Mailinglisten und Internet-Foren geführt. Einerseits gibt es Befürworter einer maximalen Transparenz, die für die möglichst frühzeitige Veröffentlichung von Dokumenten  und Diskussionen plädieren, die Gegner sorgen sich um eine Benachteiligtung der Piratenpatei  im politischen Wettstreit, da durch die Transparenz der innerparteilichen Kommunikation  beiden Piraten auch der politische Wettbewerber und Medien dann dank Google quasi über die Schulter schauen und die  wie auf einem Tablett servierte Informationen zu eigenem Vorteil ausschlachten kann. Datenschutz-Bedenken spielen auch eine wichtige Rolle bei der Abwägung Transparenz /Intransparenz  der Kommunikation bei den Piraten.

    Quellen