Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Medienquartett
Frisierte Fakten und Skandalspiralen: Medien in der Glaubwürdigkeitskrise

"Deutschlands Beste", "21 Dinge, die man in Berlin erlebt haben muss" und "Hessens spannendste Brücken": Shows wie diese haben in den letzten Wochen dafür gesorgt, dass sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu Manipulationen bekennen musste. Da wurden eigene Moderatoren auf vordere Plätze gehievt, Abstimmungsergebnisse für unglaubwürdig erklärt oder aus sendungsdramaturgischen oder redaktionellen Gründen ad acta gelegt.

Moderation: Christian Floto | 26.09.2014
    Moderator Johannes B. Kerner (r) sitzt in Köln (Nordrhein-Westfalen) in der ZDF-Show "Deutschlands Beste - Männer" neben seinen Gästen: Comedian Olaf Schubert (l-r), Comedian Michael «Bully» Herbig, Sportlerin Maria Höfl-Riesch, Journalist Claus Kleber, Sportler Franz Beckenbauer und Moderator Günther Jauch. Im Hintergrund ein Bild von Politiker Helmut Schmidt, der auf Platz Eins gewählt wurde.
    Die ZDF-Sendung "Deutschlands Beste" steht in der Kritik, 2013 manipuliert zu haben. (picture alliance / dpa / Caroline Seidel)
    Und diesmal konnten sich die betroffenen Sender nicht hinter Produktionsfirmen verstecken, sämtliche Shows waren Eigenformate. Seitdem müssen sich die Sender rechtfertigen, haben personelle Konsequenzen gezogen und Besserung gelobt.
    Inwiefern haben Sender durch derartige Manipulationen sogar Schaden genommen? Wie ist es um die Glaubwürdigkeit öffentlich-rechtlicher Sender bestellt? Wobei interessanterweise niemand fragt, wie bei den privaten Versionen der Rankingshows eigentlich gearbeitet wird. Eines scheint klar: Die Wirkung solcher Manipulationen geht auch an der Reputation journalistischer Formate nicht vorbei.
    Im Medienquartett live aus Berlin diskutieren:
    • Dr. Frauke Gerlach, Direktorin Grimme Institut
    • Hans Janke, ehemaliger stellvertretender ZDF-Programmdirektor
    • Dr. Claudia Nothelle, rbb Programmdirektorin
    • Dr. Hajo Schumacher, Journalist
    Moderation: Christian Floto, Deutschlandfunk
    Das Kulturgespräch können Sie mindestens fünf Monate lang in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.