Wie Smart-Technologien den Mittelstand verdrängen, 08.07.2016: 

Künstliche Intelligenz macht unser Leben komfortabel und effizient

Sichtbare Fortschritte der Künstlichen Intelligenz verbunden mit der allgegenwärtigen Vernetzung verbessern unser Lebenskomfort in allen Lebensbereichen und steigern die Arbeitsffizienz in zahlreichen Berufsfeldern. Machen aber auch gleichzeitig viele Berufe und auch ganze Berufsstände schlicht und einfach überflüssig.

Intelligente Algorithmen bewerten unsere Bonität beim Besuch eines Online-Schops in Windeseile  und abhängig von den Bewertungsergebnissen stehen uns bei der Bestellung nur bestimmte Zahlungsarten zur Verfügung. Intelligente Algorithmen stöbern das Internet nach tagesaktuellen Meldungen oder auch nach Preisangeboten durch und versorgen uns mit entsprechenden Informationen passgenau zu unseren Interessen, unserem Bildungsstand, unserer Lebens- und Einkommenssituation. Stand der Technik ist, dass die oben aufgelisteten Tätigkeiten, Leistungen von den Algorithmen mit einer befriedigenden, guten oder auch exzellenten Qualität erledigt werden. Und mit einer Effizienz, die in immer mehr Fällen für einen Menschen unerreichbar ist.

Stand der Technik ist auch, dass Intelligente Algorithmen passgenau zu den Bedürfnissen des Internet-Nutzers weitere Algorithmen generieren. Die von den Intelligenten Algorithmen geleisteten Tätigkeiten, Leistungen wurden noch vor ein Paar Jahren Menschen vorbehalten, die über gewisse Bildung, bestimmte Qualifikation verfügten und dank dieser Eigenschaften sich ein Lebensunterhalt verdient könnten. Bankangestellter, Journalist, Programmierer - die Vertreter dieser Berufe bekommen zunehmend Konkurrenz von den Intelligenten Algorithmen, von der Künstlichen Intelligenz (KI). Diese Konkurrenz hat spürbare Auswirkungen auf Ihre Einkommenssituation und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dies sind keine Zukunftsvisionen, das ist die Realität.

Künstliche Intelligenz ersetzt Taxifahrer, Ärzte und Rechtsanwälte

Jetzt sind weitere Berufsstände an der Reihe, ihre Qualifikation und Leistungsfähigkeit im Wettbewerb mit der allseitig begabten KI zu beweisen. Die selbstlernende KI demonstriert ihre Überlegenheit dem Menschen gegenüber bei medienwirksamen Wettbewerben mit der Spezie Mensch.

"Eine der großen Revolutionen im Moment ist Künstliche Intelligenz. Wie kriegen gerade dieser Tage mit, dass der weltbeste Go-Spieler von einem Computer geschlagen wird. Bis vor Kurzem galt es als bewiesen, dass Go zu schwer für Computer ist. Wie bis 1997 auch Schach als zu schwer galt. Wie bis 1997 auch Schach als zu schwer galt. Was jetzt im Moment passiert ist, dass alle menschlichen Gedankenfähigkeiten, die repetitiv sind, vom Computer übernommen werden. Zum Beispiel machen Bankangestellte, Rechtsanwälte, Ärzte oft Dinge, die sehr ähnlich sind, etwa immer die gleiche Art von Diagnose für einen Arzt.

In diesen Dingen, die sehr datenintensiv sind und in denen sehr viel Wiederholung steckt, werden Computer in der Lage sein, das besser zu machen. Das ist sehr ähnlich wie vor 150-200 Jahren, als wir die erste Industrielle Revolution hatten und in der Landwirtschaft Maschinen eingesetzt haben. Und plötzlich waren die Landwirte in der Lage, tausendmal so viel Land umzupflügen wie vorher. Genauso werden wir in der Zukunft Maschinen haben, die unsere Gedankenarbeit wesentlich schneller und besser machen als wir und wir werden uns damit selbst diese Jobs wegnehmen. Wir werden relativ wenige Rechtsanwälte, Ärzte, Mathematiker, Piloten brauchen und auch Taxifahrer werden im Prinzip verschwinden." [4]

So Prof. Dr. Sebastian Thrun, der Professor für Künstliche Intelligenz an der Stanford University und Vizepräsident von Google war, einige der Schlüsseltechnologien des Silicon Valley mitentwickelt und zusammen mit weiteren Professoren die Online-Akademie Udacity gegründet hat, in einem ZDF-Interview.

Künstliche Intelligenz ist hungrig nach Daten, auch nach Smart City Daten

Die KI kann ihre Intelligenz um so besser entfalten, je umfangreicher die Datenbstände sind, aus den die KI-Algorithmen gefüttert werden. So wie bei den Menschen die fachliche Qualifikation wesentlich von der Berufserfahrung abhängig ist. Stand der Technik ist, dass den KI-Betreibern, das sind der Staat und die Megakonzerne, ausreichend Speicher- und Rechenkapazität zur Verfügung stehen. Diese Speicher- und Rechenkapazität lechzen nach Daten. Verständlicherweise versuchen die Betreiber den KI-Hunger nach personenbezogenen Daten zu stillen.

Doppelder Schaden für die freien Berufe

Insbesondere den freien Berufen, wie Ärzte, Anwälte, Journalisten drohen doppelte Verluste durch die Etablierung der Künstlichen Intelligenz und der Infrastruktur, die diese KI mit Daten versorgt. Zu einem werden peau à peau die Fachkompetenzen an die KI delegiert. Hinzu kommt, dass die konventionelle Kommunikationskanäle, die Vertreter dieser Berufe einsetzen, bspw. eine konventionelle Website, oder ein Twitter- oder Facebook-Kanal, in eine Überwachungsinfrastruktur für die Erfassung von personenbezogenen Daten für die nach Datensilos der Megakonzerne missbraucht werden.

Quellen

[1] Go-Duell Mensch vs. Software: Technisches K.o., 12.03.2016 - www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/go-duell-software-alphago-siegt-gegen-lee-sedol-a-1081975.html
[2] Google X (Unternehmen)

  • "Zu den Projekten von Google X zählen unter anderem Google Glass (ein am Kopf getragener Miniaturcomputer im Rahmen der erweiterten Realität), eine digitale Kontaktlinse zur Messung des Blutzuckerwertes[5], die Entwicklung autonomer Fahrzeuge[6], Project Loon (Internetdienste über Ballone in der Stratosphäre)[5], Project Wing (Paketauslieferung per Drohne)[7] und das Internet der Dinge auch als Web 3.0 bezeichnet." https://de.wikipedia.org/wiki/X_(Unternehmen)"

[3] Sebastian Thrun - https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Thrun
[4] Claus Kleber im Interview mit Sebastian Thrun, der einige der Schlüsseltechnologien des Silicon Valley mitentwickelt hat. Ausgestrahlt am 19.06.2016 - http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2764124/Sebastian-Thrun-im-Interview. Das Video ist leider entsprechend den Depublizierungsregeln aus der Mediathek entfernt. Stand 13.11.2017
[5] "Algorithmen schaffen ein neues Recht", 16.06.2016 - http://www.stern.de/digital/online/autorin-yvonne-hofstetter---algorithmen-schaffen-ein-neues-recht--6902088.html
[5.1] Neues aus dem Silicon Valley : Zu Besuch bei den Herren der Welt, 19.06.2016 - http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/zdf-reportage-aus-dem-silicon-valley-14296559.html
[6] Sie wissen alles. ISBN-13: 978-3570102169 - http://www.heise.de/tp/artikel/43/43177/1.html