Im politischen Theater in Berlin konzentriert sich die Aufmerksamkeit darauf, wer was wann gewusst hat und wer wem was erzählt bzw. verraten hat. Unbestritten spannend für die Politiker in der Regierung und Opposition, spannend für die Medien, da die Antworten auf "www"-Fragen können bzw. haben bereits auch Rücktritte in der Bundesregierung verursacht.
Viel weniger Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit findet das Thema „Metadaten" im s.g. Fall Edathy. Für mich ist es offensichtlich, dass es Metadaten sind, die die Aufmerksamkeit der Ermittlungsbehörden auf den Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des NSU-Untersuchungsausschusses Sebastian Edathy gelenkt haben. Und da ich den Begriff "Metadaten" bis jetzt gar nicht im Zusammenhang mit Fall Edathy gehört und gelesen habe, suchte ich das Internet nach Suchbegriffen "Edathy Metadaten'' ab. Die Auslese - in zwei Artikeln greift Markus Kompa im Zusammenhang mit dem Fall Edathy die Themen Datenschutz, Unschuldsvermutung und Vorratsdatenspeicherung auf.
Fall Edathy führt vor Augen, welche scharfe Waffe die Metadaten sind. Metadaten, von den die Regierenden im Zusammenhang mit NSA-Skandal versuchten den Eindruck zu vermitteln, dass es "nur Metadaten" sind, die von staatlichen Behörden bzw. auf Veranlassung von staatlichen Behörden massenweise auf Vorrat gespeichert werden. Mal angenommen, es kommt in Deutschland eine neue Regierung an die Macht, verabschiedet entsprechende Gesetze und die Ermittlungsbehörden fangen an anhand von auf Vorrat gespeicherten Metadaten Datenbanken zu durchforsten, um politische Gegner zu neutralisieren und die Bürger für Aktivitäten, Tätigkeiten zu verfolgen, die bis dato legal waren.
Mit auf Vorrat gespeicherten Metadaten hat der Staat wirksames Mittel in der Hand, um nach Belieben an den Fäden zu ziehen, um für eine totale Kontrolle über die Bürger, die Zivilgesellschaft zu sorgen.